Am kommenden Dienstag, 26. November, zeigt das Neuburger Stadttheater das Stück „Die Verwandlung“ von Franz Kafka. Heuer jährte sich der Todestag des österreichisch-tschechischen Schriftstellers zum 100sten Mal. Als Vertreter der Prager deutschen Literatur schildert der Autor oft absurde und bedrohliche Situationen, wie auch in seinem Stück „Die Verwandlung“.
Ein junger Mann erwacht eines Morgens mit einer rätselhaften Erkrankung. Obwohl dringende Geschäfte auf ihn warten, verbarrikadiert er sich schamvoll in seinem Zimmer. Die Wohnung oder gar das Haus zu verlassen ist in seinem Zustand undenkbar. Einmal kurz bricht er seine selbstauferlegte Quarantäne und zeigt sich seiner Familie und seinem Vorgesetzten, der sich nach ihm mahnend erkundigt. Schockiert und entsetzt über seine Erscheinung sperrt die Familie ihn wieder in seine Kammer und versorgt ihn fortan nur noch mit gehörigem Abstand und jeglicher Kontaktvermeidung.
Im Widerstreit zwischen Auflehnung und Akzeptanz seines Zustandes müht sich Gregor Samsa, so heißt der junge Mann, wieder in den menschlichen Kreis der Familie aufgenommen zu werden. Er nimmt den Kampf mit dem Schicksal auf, welches nicht nur ihn, sondern auch seine Schwester und seine Eltern zu einem neuen Dasein zwingt. – Eine dunkle Fantasie, mitreißend und existenziell, bedrohlich und absurd. Oder wie Kafka einmal in einem Brief formulierte: „Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.“
Ursina Maria Braun und Thomas Loibl nähern sich dieser Erzählung in dem sie, unter anderem, mit den einzelnen Sätzen der Bach Suite No. 2 verbinden. Wie in einem Dialog zwischen Bruder und Schwester, zwischen Gregor und Grete, wird die Sprache zum Klang, zum Bild und zu einer forttragenden Atmosphäre, einem Staunen über dieses Schicksal.
Karten für die Aufführung am Dienstag, dem 26. November 2024 im Stadttheater Neuburg um 20 Uhr sind erhältlich in der Tourist-Information, tourist@neuburg-donau.de, Tel. 08431/55400, im Bücherturm am Sèter Platz, über www.eventim.de und an der Abendkasse.