Amphibien sind wechselwarme Tiere, das bedeutet, dass sie ihre Körpertemperatur nicht selber regulieren können und von der Umgebungstemperatur abhängig sind. Das erklärt, weshalb sie mit den steigenden Temperaturen aus ihrer Winterstarre erwachen und sich unverzüglich auf die Reise zu ihren Laichgewässern machen. Meist geschieht das bei Regen und Nachttemperaturen ab fünf Grad. Und klar ist damit auch, dass sich der Klimawandel bei den Amphibien besonders auswirkt. In Bayern leben 19 verschiedene Amphibienarten. Dazu zählen die Frösche, Kröten und Unken als sogenannte Froschlurche sowie die Molche und Salamander als Schwanzlurche. Alle leben sowohl an Land als auch im Wasser und durchlaufen während ihres Heranwachsens eine erstaunliche Verwandlung. Vom Ei über die Kaulquappe bis hin zum erwachsenen Tier verändern sie ihre Gestalt komplett. Dabei haben fast alle Amphibien einen festen Jahresrhythmus und suchen im Frühjahr das Wasser auf. Arten wie die Erdkröte wandern dann konzentriert an wenigen Tagen, wohingegen der kleine Laubfrosch über mehrere Wochen eher unauffällig unterwegs ist. Nach der Balz und der Fortpflanzung kümmern sich Amphibien nicht mehr wirklich um ihre Eier. In der Regel machen sich die Eltern dann auf den Weg in ihre Sommerquartiere. Sind dann ihre Jungen groß genug, wechseln auch diese – Hüpferlinge genannten Jungtiere – nach und nach in ihren Landlebensraum, wo sie sich für den Winter vorbereiten und alles fressen, was in ihr Maul passt, denn Amphibien sind Fleischfresser. Ab September beginnen sie frostfreie Winterquartiere zu suchen und sich unter Steinhaufen, Baumstümpfen und in Erdlöchern, Höhlen und offenen Kellergewölben zurückzuziehen. Danach verfallen die Tiere von November bis März in eine Winterstarre und der Kreislauf beginnt von vorn. Wer jetzt im Straßenverkehr unterwegs ist, wird darum gebeten, verstärkt Rücksicht beim Autofahren zu nehmen. Garten- und Grundstückseigentümer können zudem für Amphibien Rückzugsorte, beispielsweise mit Reisig- oder Steinhaufen und Blühflächen schaffen. Das Verschwinden der Amphibien würde ein empfindliches Loch in die natürliche Nahrungskette reißen. Alle Lurche fressen Käfer, Spinnen, Würmer, sie sind aber auch wichtige Beutetiere für vielerlei Vögel, Reptilien und Säugetiere. So hat jede einzelne Art ihre Bedeutung im Ökosystem, ihr Aussterben bedeutet stets einen Verlust für unsere Heimat und Erlebniswelt.