Neuburg - Im Rahmen eines Runden Tisches unter der Leitung des Landratsamtes Neuburg-Schrobenhausen wurden am Montag gemeinsam mit Vertretern der Bundeswehr, des Wasserwirtschaftsamtes Ingolstadt, des Staatlichen Bauamtes, den beiden Kreistagsreferenten Ludwig Bayer (Landwirtschaft) und Martin Wendl (Umwelt) sowie Vertretern der betroffenen Kommunen, des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) und von MdB Dr. Brandl (Verteidigungsausschuss) die nächsten Schritte im Umgang mit der PFAS-Belastung im Umfeld des Bundeswehr-Fliegerhorstes Neuburg-Zell beraten und festgelegt.
Grundlage für die Beratungen war das rund 1.400 Seiten starke Gutachten „PFAS-Untersuchung nach Phase II b – NATO-Flugplatz Neuburg an der Donau“, das die Bundeswehr in Auftrag gegeben hatte. Dieses wurde Ende Februar 2025 dem Landratsamt vorgelegt und anschließend durch das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt fachlich geprüft. Im Rahmen des Runden Tisches stellte Regierungsdirektor Thomas Backes vom Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr die wesentlichen Inhalte und Erkenntnisse des Gutachtens vor.
Im Zeitraum von Juni 2023 bis Juni 2024 wurden im Zuge der Untersuchungen acht Kontaminationsflächen (KF) auf dem Gelände des Fliegerhorstes näher untersucht:
- KF 037 – Lagerraum für Löschmittel
- KF 264 – Ehemalige Lagerhalle Feuerwehr
- KF 438 – Ehemaliger Feuerwehrstellplatz West
- KF 440 – Ehemaliger Feuerwehrstellplatz Ost
- KF 448 – Baggerbrand
- KF 501 – Neue Feuerwache
- KF 502 – Lärmschutzhalle / Triebwerksstände
- KF 505 – Landebahn allgemein
Bereits 2021 wurden auf Wunsch des Landratsamtes die Untersuchungen der beiden Hotspots vorgezogen:
- KF 500 – Alte Feuerwache
- KF 029 – Feuerlöschübungsbecken
Der Gutachter kommt zum Ergebnis, dass die Kontaminationen sich größtenteils auf die Liegenschaft beschränken. An der südöstlichen Grenze der Liegenschaft werden die vorläufigen Schwellenwerte leicht überschritten. Hier räumt die Bundeswehr ein Ausbreiten der Kontamination außerhalb der Liegenschaft ein.
Deshalb besteht Handlungsbedarf. Im gestrigen Runden Tisch konnte ein gemeinsamer Fahrplan erarbeitet werden. Es wurde vereinbart, zum Nachweis der Konzentrationen vier zusätzliche 5-Zoll-Grundwassermessstellen zu errichten. Parallel werden durch das Landratsamt gemeinsam mit dem Wasserwirtschaftsamt vorläufige Sanierungsziele festgelegt. Auf dieser Grundlage erfolgt die Sanierungsplanung, bei der Varianten geprüft und konkrete Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden.
Auch die Thematik rund um das Niederschlagswasser wurde besprochen. Erfreulicherweise wird die seit Juli laufende Kanalsanierung im Herbst abgeschlossen sein. Ebenso soll die geplante Reinigungsanlage dieses Jahr noch ausgeschrieben werden (geplanter Bau 2026). Damit werden die Forderungen des letzten wasserrechtlichen Bescheides des Landratsamtes umgesetzt.
Als nächster Schritt ist am Dienstag, 11. November, 17 Uhr eine erneute Bürgerinformationsveranstaltung geplant. Der Ort wird noch bekannt gegeben. Vereinbartes Ziel bleibt ein transparenter und kontinuierlicher Dialog mit der Öffentlichkeit sowie eine fachgerechte und zügige Sanierung der betroffenen Flächen.