Klettern ist seit Jahren ein fester Bestandteil des Therapiekonzeptes der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der KJF Klinik Sankt Elisabeth. Der Freundeskreis des Neuburger Krankenhauses setzt sich seit vielen Jahren für dieses Konzept ein und hat deshalb im Jahr 2013 eine Kletterwand gespendet, die auf dem Klinikgelände errichtet wurde. Neben der Kletterwand, die sich großer Beliebtheit erfreut, nutzt die Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie auch das Klettergelände von Konstein für Ausflüge, da Klettern in der Natur das Erlebnis positiv intensiviert. Damit diese Therapieform weiterhin umfassend genutzt werden kann, hat der Freundeskreis der KJF Klinik Sankt Elisabeth 800 Euro gespendet, um die Kletterausrüstung der Klinik zu erneuern und den Bestand zu vergrößern. In den Osterferien war es dann so weit und die Jugendstation der Kinder- und Jugendpsychiatrie durfte die neue Ausrüstung am Felsen in Konstein testen. Hierbei gab es ausnahmslos positive Rückmeldungen aller Beteiligten zur gemeinsamen Klettertour. Klettern – ein Baustein in der multimodalen Behandlung von Kindern und Jugendlichen Die Behandlung seelisch kranker Kinder und Jugendlicher erfolgt nach einem sogenannten multimodalen Konzept. Die verschiedene Berufsgruppen bringen ärztliche, psychotherapeutische, beratende, pflegerische und pädagogische Interventionen in ein jeweils individuelles Behandlungskonzept ein. Ein Baustein dieser multimodalen Behandlung an der Kinder- und Jugendpsychiatrie der KJF Klinik Sankt Elisabeth ist seit vielen Jahren das Klettern mit den Patientinnen und Patienten. „Klettern stellt eine natürliche Bewegungsform dar: Halten, Ziehen, Greifen, Stützen, Stemmen, Balancieren sind Bewegungsformen, die Kinder von klein auf üben und über die sie sich selbst erfahren“, erklärt Steven Eichhorn, Erlebnispädagoge der Jugendstation in der KJPP. Klettern ist zudem ein schöner Ausgleich für junge Menschen, die sich zunehmend weniger an der frischen Luft bewegen. „Klettern hat einen hohen Aufforderungs- und Erlebnischarakter. Es ermöglicht Körpererfahrung, Begegnung mit der eigenen Angst, Vertrauen in den Kletterpartner, Selbstwerterleben, Freude am Erfolg und es fördert ganz nebenbei auch die körperliche Gesundheit.“ Auf der Basis dieser grundsätzlichen Erfahrungen hat Klettern auch einen hohen therapeutischen Nutzen. Bei Patientinnen und Patienten mit Angststörungen kann es beispielsweise zur Exposition genutzt werden, Kinder und Jugendliche mit Körperfehlwahrnehmungen spüren sich besser und bei Depressionen trägt es zur Aktivierung bei. Zudem fördert es durch die erforderlichen Absprachen und Kooperationen die sozialen Kompetenzen. Auch die Klinikleitung ist dankbar für die finanzielle Unterstützung durch den Freundeskreis. „Die Spende der Kletterausrüstung durch den Freundeskreis hat somit einen direkten Einfluss auf die Behandlung und Therapieerfolge der jungen Patientinnen und Patienten“ so abschließend der Geschäftsführer Gerd Koslowski.